Gedanken zum Lebensende

Dieses Leben, das wir heute hier und jetzt führen, ist endlich…

Auch wenn wir die Themen Sterben, Tod & Trauer gerne von uns wegschieben und uns nicht damit konfrontieren möchten, so kommen doch für jeden von uns Tage, an denen es gilt, hinter die Fassaden zu blicken und uns mit unserer eigenen Endlichkeit – unserer Sterblichkeit – zu beschäftigen. Für jeden von uns kommt der Tag, an dem wir uns in dieser Form voneinander verabschieden und Lebewohl sagen müssen.

Um sich selbst gut auf eine Zeit vorzubereiten, in der sich „die Wetterlage“ ändert, der eigene Gesundheitszustand schlechter wird und man sich Gedanken über seine letzten Tage macht, ist es wichtig mit seinen Lieben ins Gespräch zu kommen und zu versuchen auf verschiedene Fragen, eine für jeden individuell passende Antwort zu finden.

Solche Fragen können sein:

  • Was ist mir an meinem persönlichen Lebensende wichtig?
  • Wer soll für mich entscheiden, wenn ich es selbst nicht mehr kann?
  • Wo und Wie möchte ich gerne sterben?
  • Wann hat das Leben für mich noch Sinn?

Ein gutes Instrument, um diese Fragen ausführlich für sich zu beantworten und für den Fall der Fälle vorzusorgen, ist hier die Patientenverfügung.

In einem Gespräch mit dem Arzt meines Vertrauens bespreche ich gezielt medizinische Maßnahmen wie künstliche Ernährung, Flüssigkeitsgabe, Beatmung usw. Hier habe ich die Möglichkeit etwas abzulehnen und auch wenn nicht alle Eventualitäten vorweg abgeklärt werden können, habe ich für mich vorgesorgt, falls ich meinen eigenen Willen selbst nicht mehr äußern kann.

Die Patientenverfügung sollte anschließend vom Notar oder Rechtsanwalt in das Patientenverfügungsregister eingetragen werden und ist dann 8 Jahre lang gültig.

Ein zusätzliches Instrument um vorzusorgen, wenn ich selbst nicht mehr entscheiden kann, ist die Vorsorgevollmacht mit der jemand ermächtigt wird, für mich wichtige Entscheidungen zu treffen, wenn ich es selbst nicht mehr kann. Hierfür ist der Notar oder Rechtsanwalt der erste Ansprechpartner.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir alle oftmals große Unsicherheiten teilen, wenn es um unser eigenes Sterben und den Tod unserer lieben Angehörigen geht. Offene, ehrliche Gespräche miteinander können hier helfen Ängste abzubauen. Dadurch ist jeder von uns gut für schwierige Zeiten gewappnet, in denen es gilt wichtige Entscheidungen für sich selbst oder seine Lieben zu treffen.

Haben Sie Mut und nutzen Sie ein gemeinsames Gespräch in einer ruhigen Zeit ohne dringenden Handlungsbedarf, dann haben Sie bereits einen guten Anfang gemacht.

Dr. Sonja Reitbauer, Hospizverein Scheibbs